Elberadweg

2009 sind wir zu unserer ersten größeren Radtour aufgebrochen. Diese wichtige, erste Radtour ist Schuld daran, das wir es auch heute noch kaum erwarten können, wieder aufzubrechen. Wir haben uns bewusst für den Elberadweg entschieden, denn immer am Fluß entlang waren Steigungen nicht zu erwarten. Und wir wurden nicht enttäuscht, der Elberadweg ist für Genußradler wie geschaffen. Fast immer in der Nähe des Wassers, hier und da eine kleine Fähre zum Übersetzen, unberührte Natur, interessante kleine Orte, unheimlich nette und hilfsbereite Menschen und dann am Schluß das atemberaubende Panorama des Elbsandsteingebirges. Besser geht es nicht.

Insgesamt führt der Elberadweg über ca. 860 km von Cuxhaven bis Bad Schandau. Wir sind also bisher nur das letzte Drittel gefahren. Für den Elberadweg braucht man keine zusätzlichen Karten oder sonstige Unterlagen. In den Touristik-Informationen entlang des Radweges oder über die Interessengemeinschaft Elberadweg erhält man alles was man braucht. Besser geht es wirklich nicht.

Gestartet wurde Dessau und gefahren wurde zur Quelle hin in südöstliche Richtung bis Bad Schandau kurz vor der Tschechischen Grenze.

Wir sind mit unseren Rädern auf dem Autodach bis Leipzig gefahren und haben dort unseren Wagen abgestellt, um mit dem Zug weiter nach Dessau zu fahren. Nach der letzten Etappe werden wir dann von Bad Schandau über Dresden hierher zurück kommen und mit dem Auto nach Hause fahren. Eine komplette Anreise mit der Bahn wäre viel zu umständlich und sehr zeitintensiv gewesen, denn die schnellen ICE-Züge nehmen leider keine Räder mit.

Wir haben in der Amtsmühle in Dessau-Roßlau übernachtet. Die Unterkunft war ganz o.k. Das Zimmer war groß und sauber. Zu unserer Überraschung war im Gebäude auch ein Altenheim untergebracht – wie passend. Ich glaube, wir waren die einzigen „normalen“ Gäste.

Den ersten Abend haben natürlich direkt an der Elbe bei einem üppigen Abendessen verbracht. Anschließend gab es noch einen Schlummertrunk in Roßlau. Danach war es auch Zeit, unser Quartier aufzusuchen. Wir haben wirklich gut und ruhig geschlafen.


Dessau – Elster

1. Etappe – Nach einem wirklich guten Frühstück ging es endlich los. Zunächst zurück nach Dessau und dann den Einstieg zum Elberadweg finden. Unser Tagesziel Elster war ca. 50 km entfernt und das Wetter war super.

Wir fahren direkt am Wasser entlang auf gut befestigten Wegen durch eine fast unberührte Auenlandschaft. Genauso hatten wir es uns vorgestellt. Bei Coswig müssen wir zum ersten Mal über die Elbe. Die Fähre (mit Fahrrad 1,-€) fährt immer hin- und her. Wartezeiten gibt es nicht. Deshalb bietet sich eine kleine Pause in den Elbterassen an.

Wir müssen weiter, denn wir sind erst am Anfang und damals konnten wir noch nicht einschätzen, wie lange wir für 50 km mit Gepäck brauchen würden und ein Quartier hatten wir auch noch nicht. Außerdem kommt bald die Lutherstadt Wittenberg und dort wollen wir etwas verweilen, um uns die Schloßkirche mit den berühmten Thesen anzusehen. Es gibt in Wittenberg eine von Friedensreich Hundertwasser umgebaute Schule, die bestimmt auch interessant ist.

Gegen Mittag sind wir in Wittenberg und hier dreht sich wirklich alles um Martin Luther. Es gibt Luther-Bier, Luther-Wurst, Luther-Brot usw. Wir haben uns für eine Pause im Garten der Schloßkirche entschieden und wollen etwas essen und das Bier probieren. Beim Geschmackstest des Bieres waren wir uns nicht sofort einig, sodass wir sicherheitshalber noch ein zweites Bier bestellten. Ergebnis: Es schmeckt sehr gut. Nun aber weiter zur Hundertwasser-Schule.

Die Schule sieht wirklich toll aus. Hätte er nicht auch unsere Schule so umbauen können? Es ist Nachmittag und wir haben noch ca. 15 km bis zu unserem ersten Etappenziel. Die Kilometer vergehen wie im Flug. Wir finden in Elster direkt am Wasser ein griechisches Restaurant, das auch Zimmer vermietet. Leider sind keine Zimmer mehr frei, aber nur wenige Meter entfernt bekommen wir bei Familie Hiob ein Zimmer. Wir nehmen uns vor, Morgen rechtzeitig ein Zimmer im nächsten Zielort zu reservieren.

Am Abend kehren wir zum Griechen ans Wasser zurück und stärken uns für die Aufgaben, die noch vor uns liegen. Es gab Pastizio, gebackene Zucchini und natürlich einen Tzatziki vorweg. Sehr lecker!

Die Familie Hiob hatte nur noch ein Notzimmer frei und deshalb haben wir auch nicht so gut geschlafen. Aber besser als Nichts. Am nächsten Morgen sind wir noch vor dem Frühstück beim Bäcker gewesen und haben einen ersten Kaffee getrunken. Das machen wir seitdem immer wieder mal. Es ist noch so schön früh und der Ort schläft fast noch. Das Frühstück in der Pension Hiob war toll und das Wetter erlaubte es, den zweiten Kaffee im Garten zu trinken und dabei in die Zeitung zu schauen. Dann hieß es Taschen packen, Luft in den Reifen prüfen und auf Richtung Belgern.


Elster – Belgern

2. Etappe – Heute fahren wir unsere „Königs-Etappe“ mit über 70 km. Familie Hiob empfahl uns, die Elbe zu überqueren (mit Fähre) und den alternativen Radweg zu nehmen. Wir vertrauen ihrer Erfahrung und setzen mit der Elster-Fähre über. Das Wetter meint es heute besonders gut mit uns. Die Zwiebeltechnik erweist sich als praktisch und nach und nach verschwinden Jacke und Pullover in den Packtaschen. Im T-Shirt geht es weiter und zu unser Überraschung warten am Wegesrand leckere Kirschen, die gepflückt werden wollen. Heute sind so viele Radler unterwegs, dass uns vom ständigen Grüssen der „Kollegen“ die Hand schmerzt. Wir sind jetzt Teil der großen Radler-Familie. Der Elberadweg soll der meistbefahrene Radweg Europas sein. Viele Radler befahren den Radweg in die entgegengesetzte Richtung. Ich hatte aber vorher gelesen, dass der Wind überwiegend aus Westen kommt und wir dann eher mit Rückenwind rechnen können. Viele entgegenkommende Radler bestätigen diese Theorie, denn sie haben mit Gegenwind zu kämpfen.

Die Bett & Bike Gastgeber sind untereinander gut vernetzt und so hatte uns Frau Hiob die Pension Sigwarth in Belgern empfohlen. Wir riefen frühzeitig an und bekamen ein schönes großes Zimmer. Die Unterkunft war gesichert, aber noch waren wir nicht da. Im Laufe der Fahrt stellte sich bei sommerlichen Temperaturen ein fast schmerzhafter Stechdurst ein und eine baldige Therapie war notwendig. In einem kleinen Dorf fanden wir einen hübschen Biergarten. Ich bestellte eine Cola und eine Bockwurst. Leider hatte ich nicht vorher gefragt, ob sie Coca Cola haben. Wir bekamen Pepsi – geht gar nicht. Um auf die Toilette zu gelangen, mußte man einen riesigen Tanzsaal durchqueren. So etwas kennt man sonst nur aus Filmen, die in den 50ern spielen. Gestärkt geht die Fahrt weiter.

Der nächste größere Ort, der vor uns liegt, ist Torgau. Ein wirklich hübsches Städtchen mit ca. 20.000 Einwohnern und einem toll restaurierten Marktplatz, der zum Verweilen einlädt. Vorher noch ein Rundgang durch die Fußgängerzone und danach eine regionale Hopfenspezialität runden unseren Besuch in Torgau ab. So ungefähr 50 km haben wir schon geschafft und die Kondition ist immer noch gut.

Auf unserem Weg Richtung Belgern besuchen wir in Wessnig die erste Radfahrerkirche Deutschlands. Viele Radler aus der ganzen Welt haben sich vor uns in das Gästebuch eingetragen. Jetzt sind wir auch dabei.

Am späten Nachmittag kommen wir in Belgern an. Kurz vor dem Ort haben wir noch mit einer kurzen aber knackigen Steigung zu kämpfen. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen und bewältigen auch diese Aufgabe. Die Pension Sigwarth ist schnell gefunden. Die Zimmer sind sehr schön, sauber und groß. Wir richten uns ein, packen das Nötigste aus und stellen uns erstmal unter die Dusche. Eine Wohltat. Aus den ursprünglich geplanten knapp 70 km, sind ca. 80 km geworden. Wie auch immer das passiert ist. Große Um- oder Irrwege sind wir nicht gefahren. Egal, Königsetappe mit Bravour gemeistert. Nach dem Frischmachen erfolgt ein erster Rundgang durch den Ort. Belgern ist eine Rolandstadt und schon über 1000 Jahre alt. Der Marktplatz ist auch hier toll restauriert, aber am Abend war hier keine Menschenseele mehr zu finden. Die alten Gebäude und der riesige Roland beherrschen den Platz.

Während des Rundgangs interessierte wir uns nicht nur für die historischen Bauwerke, sondern waren auch auf der Suche nach einem gemütlichen Restaurant mit Biergarten zum Draußensitzen. Wir fanden die Fährdiele direkt am Anleger der Elbfähre. Hier kann man supertoll essen. Die Portionen sind groß, die Preise aber nicht. Das Bauernfrühstück auf dem Foto ist der Beweis für unsere Begeisterung. Es hat 4,50 € gekostet und war fast nicht zu schaffen.

Nach dem Essen, es wurde schon langsam dunkel, kehrten wir noch einmal zum Marktplatz zurück, denn hier gibt es noch eine Diele – eine Eisdiele.

Zurück in der Pension, haben wir uns noch einen Schlummertrunk aus dem hauseigenen Kühlschrank gegönnt und sind danach, nach einem langen, aber interessanten Tag ins Bett gefallen. Für ein fremdes Bett haben wir eigentlich ganz gut geschlafen. Am nächsten Morgen haben wir, schon vor dem Frühstück, wieder unseren kleinen Spaziergang zum Bäcker gemacht. Dort gab es Kaffee, Zeitung und ein Stück Zuckerkuchen (sehr lecker, fast wie Butterkuchen).

Das „richtige“ Frühstück in der Pension Sigwarth war prima. Es hat an nichts gefehlt. Wir können diese Unterkunft für Radler guten Gewissens empfehlen. Jeder noch ein belegtes Brötchen für die Fahrt geschmiert und dann Taschen packen, wie jeden Morgen.


Belgern – Meißen

3. Etappe – Die heutige Etappe nach Meißen hat nur ca. 60 km und sollte ohne Problem zu schaffen sein. Sollte !! Auf unserer Tour treffen wir in Mühlberg auf eine Gruppe älterer Herren, die auf einer langen Holzbank saßen. Wir hatten einen kurzen Moment die Orientierung verloren und fragten deshalb nach dem weiteren Weg. Die Herren, die wahrscheinlich jeden Tag hier sitzen,  halfen uns freundlich weiter. Die Bank ist in der ganzen Gegend bekannt und heißt die „Lügenbank“. Konnten wir der Wegbeschreibung trotzdem trauen? Wir konnten.

Wir kamen durch viele kleine Orte, in denen die Zeit stehen geblieben war. Aber genau das macht den Charme dieser Gegend aus. Das derbe Kopfsteinpflaster auf den Hauptstrassen war nicht immer ein Vergnügen, aber die Menschen, die wir getroffen haben, waren immer sehr freundlich und hilfsbereit. Überhaupt kann man sagen, die Strecke ist prima ausgeschildert. Manchmal hat man aber das Gefühl, Souvenirjäger haben das eine oder andere Hinweisschild abgeschraubt und mitgenommen.

Wir hatten das Wetter überschätzt. Die letzten Tage waren so schön warm, fast schon zu warm für Mai. Wie bei solchen Wetterlagen üblich, zieht irgendwann ein Gewitter auf. Uns erwischte die dunkle Front auf der Hälfte der Strecke in Riesa. Bis hierher hatten wir tolles Wetter, die kurzen Hosen waren im Einsatz. Aber am Horizont braute sich etwas zusammen. In der Innenstadt von Riesa machten wir Mittagspause mit Döner und Coca Cola. In einem Hauseingang wurden die Räder untergestellt und die Packtaschen bekamen einen Überzieher. Nach der Stärkung hätten wir wieder weiter fahren können, aber das Gewitter verzog sich nicht. Es blieb über uns und bewegte sich nicht. Wir entschieden, von Riesa mit dem Zug zum nächsten Etappenziel nach Meißen zu fahren. Die Unterkunft hatten wir schon reserviert.

Der Zug fuhr leider nicht auf dem direkten Weg nach Meißen, sondern bis Coswig und dann wieder zurück nach Meißen. Durch Coswig kommen wir Morgen nochmal, dann aber hoffentlich mit dem Rad. In der Zeit hätten wir den Weg mit dem Fahrrad auch geschafft. Aber der Regen wollte nicht aufhören. Angekommen in Meißen, haben wir natürlich zuerst unsere Unterkunft – direkt neben der Porzellan-Manufaktur – aufgesucht. Die Zimmer in der Pension an der Porzellan Manufaktur waren auch hier sauber und groß genug.

Nach dem Auspacken und dem notwendigen Duschen wollten wir uns die Stadt näher ansehen. Der Regen hatte immer noch nicht aufgehört und wir zogen eine Regenhaut über. Die Innenstadt mit Marktplatz – auch wieder sehr schön – war am Abend wie ausgestorben. Kein Wunder bei dem Wetter. Wir fanden ein Restaurant und waren so gegen 19.00 Uhr schon die letzten Gäste. Nach uns wurde gleich abgeschlossen. Zum Glück fanden wir noch ein Lokal zum Draußensitzen, denn kalt war es nicht, nur nass. Überall in der Stadt verlaufen Kanäle und die Markierungen zeigen, wie hoch die legendäre Flut im August 2002 war. Zum Glück waren wir davon noch weit entfernt. Unsere Hoffnung lag auf dem nächsten Tag. Aber vielleicht waren wir am Anfang der Tour zu sehr verwöhnt worden. Die Nacht war ruhig und wir konnten ganz gut schlafen.

Das Frühstücks-Buffet war sehr reichhaltig und hielt einige ostdeutsche Spezialitäten bereit. z.B. die Nuss-Nougat-Creme Mama Savanna aus der Tube  – war sehr lecker.

Dann hieß es wieder – Taschen packen und weiter nach Pirna. Ich war früher schon einmal durch Pirna gefahren und hatte keine guten Erinnerungen an diesen Ort.


Meißen – Pirna

4. Etappe – Bevor wir so richtig in die Pedalen steigen, müssen wir erst noch Getränke für die Fahrt einkaufen. Gleich am Ortausgang von Meißen gibt es zahlreiche Supermärkte. Heute haben wir mit der sächsischen Landeshauptstadt Dresden ein besonderes Highlight auf der Strecke. Ich war noch nie dort und bin schon sehr gespannt. Bis dahin ist aber noch weit. Das Wetter spielt heute mit. Es ist aber bei weitem nicht mehr so warm. Das Bild der Landschaft verändert sich zunehmend. Die flachen Elbauen verschwinden und eine zunehmend hügelige Landschaft begleitet uns.

Auf unserer Tour kommen wir nun durch die Heimatstadt von Karl May – Radebeul. Für einen Museumsbesuch bleibt leider keine Zeit, aber für einen Abstecher in einem wunderschönen Biergarten im Ortsteil Kötzschenbroda, nehmen wir uns ein wenig Zeit. Mit Kaffee und Weißwurst stärken wir uns für die nächsten Kilometer.

Es dauert nicht lange und auf der anderen Elbseite taucht die Semper Oper und der Zwinger von Dresden auf. Wir brauchen diesmal keine Fähre, sondern fahren über eine große, breite Brücke direkt auf die historischen Bauwerke zu. Auch der Turm der Frauenkirche ist schon zu erkennen. Ob eine Stadt interessant und sehenswert ist, erkennt man gut an der Qualität der Currywurst, die hier verkauft wird. Funktioniert immer. Wir suchen uns also eine Lokalität und siehe da, die Stadt hat was, denn die Wurst ist top.

Die Frauenkirche schauen wir uns danach an. Wahnsinn, was die Restauratoren hier geleistet haben. So groß hatte ich mir die Kirche nicht vorgestellt. Der Dresdner Zwinger ist noch nicht vollständig saniert, aber es wird. In der Semper Oper waren wir nicht. Nach einem Bier müssen wir weiter.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe tauchen immer wieder herrschaftliche, schloßähnliche Gebäude auf, die frisch restauriert wurden. Hier muß ganz früher ´mal das Geld zu Hause gewesen sein.

Ich bin echt überrascht, wie hübsch Pirna ist. So hatte ich diesen Ort nicht in Erinnerung. Der Marktplatz und die aufwendig restaurierten Häuser, wirklich toll. Wir finden ein Zimmer in der Pension Donatus, einem Designer-Hotel. Wahrscheinlich hat vor uns hier noch nie jemand gewohnt, war ganz neu, toll. Im Zimmer waren noch Teile des alten Patrizierhauses aus dem 17. Jahrhundert erkennbar.

Wenn man in Pirna etwas mehr in die Seitenstrassen schaut, werden die runtergekommenen Häuser und Grundstücke sichtbar. Hier ist noch viel zu tun. Das Hochwasser 2002 hat auch hier die Restaurierung um Jahre zurück geworfen.

Am Abend waren wir in einem sehr urigen Lokal essen. Das Essen war toll und die Chefin hieß Dirndl Caro. Ich hatte Schinkennudeln. War echt lecker. 


Pirna – Bad Schandau

5. Etappe – Nach einem umfangreichen Frühstücksbuffet haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Heute haben wir es nicht weit. Etwas mehr als 35 km sind es bis Bad Schandau. Das Wetter ist heute nicht unser Freund. Wir behalten die Regenjacken an. Jetzt sind wir mitten im Elbsandsteingebirge. Rechts und links erheben sich mächtige Felsformationen. Wir fahren nahe am Wasser, nur durch das Bahngleis von der Elbe getrennt.

Bevor wir in Bad Schandau ankommen, wollen wir uns die Festung Königstein ansehen. Diese Festung ist eine der größten Bergfestungen in Europa und thront 240 Meter über der Elbe. Leider trübte der Regen unsere gute Laune etwas, aber oben auf der Festung gab es warme !! Getränke. Von hier oben hat man einen atemberaubenden Blick auf das Elbtal.

Die Festung ist riesig und sehr gut erhalten. Man kann sich gut vorstellen, dass sie nicht leicht von Feinden eingenommen werden konnte. Nach der Besichtigung fuhren wir mit dem Bummelzug wieder ins Tal. Wir hatten unsere Räder auf dem Marktplatz angeschlossen und die Taschen in der Touristeninformation zur Aufbewahrung abgegeben.

Hat alles prima geklappt. Jetzt noch die letzten Kilometer bis Bad Schandau. Der Regen hört nicht auf. Wir fahren in den Kurort Bad Schandau und suchen uns aus dem Prospekt ein Quartier. Das Kurparkstübl hat ein schönes ruhiges Zimmer für uns. Wir checken ein und legen unsere Sachen zum trocknen aus oder auf die Heizkörper. Dann geht es unter die heiße Dusche, denn die Feuchtigkeit läßt uns etwas frieren. Am Abend gehen wir essen, werden aber bitter enttäuscht. Im Schlemmereck bekommen wir Essen aus der Dose. Ein Eis zum Nachtisch in einer der Eisdielen und wir machen uns langsam wieder auf den Weg in unser Hotel. Bei diesem Wetter sind nicht viele Menschen unterwegs.

Am Nächsten Morgen werden nach dem Frühstück die Klamotten verpackt. Es ist alles wieder trocken. Der Bahnhof von Bad Schandau liegt auf der anderen Seite der Elbe und wir setzen samt Räder mit der Fähre über. Es ist schade, dass die Tour schon zu Ende ist. Wir hätten noch gekonnt, aber das Wetter ist auch heute nicht besser. Die feuchte und nebelige Luft passt perfekt zur gedrückten Abschieds-Stimmung. Wir fahren mit dem Zug nach Dresden und steigen dort in den Zug nach Leipzig.

In Leipzig wartet nicht nur unser Auto, sondern auch besseres Wetter auf uns. Die Stadt wird gerade von tausenden schwarzen Gestalten beherrscht, denn es findet hier ein großes Gossip-Treffen satt.

Die Fahrt mit dem Auto verläuft ohne Zwischenfälle. Wir haben so viel gesehen und erlebt. Das war mit Sicherheit nicht die letzte Tour. Selbst der Elberadweg ist noch lange nicht vollständig erobert. Wir haben ja erst ein Drittel, wenn auch das schönste, geschafft.

Wir haben jetzt Blut geleckt und werden hoffentlich noch von vielen weiteren Touren berichten können.

Ende